Wer frostigen Temperaturen trotzen möchte, macht am besten einen Ausflug in die Partnachklamm nach Garmisch-Partenkirchen im Winter. Dort gibt es neben Schnee und Eis auch allerhand bizarre Eisgebilde zu bestaunen. Die leichte Winterwanderung lässt sich beliebig erweitern und Bergbahnen erleichtern den Rückweg.

Eckdaten zur Tour „Partnachklamm im Winter“

  • Strecke: ca. 7km
  • Auf-und Abstieg: je ca. 350m
  • Zeitbedarf: 3-4h
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Tourencharakter: Wanderung
  • Region: Wettersteingebirge
  • Land: Deutschland

Start und Ziel: Parkplatz Eckbauerbahn, Karl-und Martin-Neuner-Platz, 82467 Garmisch-Partenkirchen
Anreise: mit dem Auto, alternativ mit der Bahn nach Garmisch-Partenkirchen / weiter mit dem Bus Haltestelle Kainzenbad
Ausrüstung: Wanderschuhe / Winterschuhe, Winterkleidung
Charakter: leichte familienfreundliche Wanderung, mit Einkehrmöglichkeiten

Unser Parktipp: Ist der Parkplatz für Klamm und Bergbahn überfüllt, parkt am besten am Kainzenbad nur 500m weiter in der Kainzenbadstraße Ecke Auenstraße. Der Parkplatz ist wenig frequentiert und kostenlos!

Routenbeschreibung

Samstag, 28. Januar 2017, es ist kalt, aber sonnig und verspricht auch den ganzen Tag über schönes Wetter zu werden. Der perfekte Tag für einen Ausflug und eine Winterwanderung. Wir entschieden uns für den Besuch der Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen. Wir waren bereits im Juli 2015 in der Klamm, doch im Winter – so sagte man uns – solle diese besonders schön sein. Auch zählt die Partnachklamm zu den wenigen Klamms, die auch im Winter begehbar sind.

Unser Tipp: Informiert euch am besten vor Reiseantritt auf der Website der Partnachklamm, ob diese auch geöffnet hat.

Wir starteten unsere Route auf dem Parkplatz am Kainzenbad, da der Parkplatz der Klamm und Bergbahn bereits voll war. Nach etwa 500 Metern gelangten wir zum Olympia-Skistadion, dem Ausgangspunkt unserer heutigen Tour.

Olympia Skistadion

Der Weg zur Klamm ist ausgeschildert und es dauert etwa 20 Minuten, bis man zum Eingang der Partnachklamm gelangt. Der Weg ist leicht, breit und wenig ansteigend. Wer möchte, kann sich den Fußweg sparen und stattdessen die Pferdekutschen oder Pferdeschlitten nutzen.

Der Eintritt in die Klamm kostet für Erwachsene aktuell 4,- Euro (Stand 2017, eine Ermäßigung für DAV Mitglieder gibt es leider nicht). Danach kann das Abenteuer Klamm beginnen!

Eingang der Partnachklamm

Das die Partnachklamm nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch wegen der einfachen Anreise beliebt ist, merkt man gerade auf den engen Passagen sehr deutlich. Dennoch sollte man sich hier nicht hetzen lassen und das Naturschauspiel genießen, denn schon nach 30-45 Minuten ist der beeindruckendste Teil der Route dann auch vorbei.

Im Winter kann man atemberaubende Eisgebilde bestaunen, die entlang der Felswände und überhängenden Decken entstanden sind. Das Wasser steht jedoch nicht still und fließt auch im Winter durch die Klamm.

Eiswand in der Partnachklamm
Blick nach oben in der Partnachklamm

Die Wege und Tunnel durch die Klamm sind teilweise sehr eng. Es gibt Passagen, an denen maximal 2 Personen nebeneinander laufen können. Auch die Deckenhöhe ist sehr niedrig und zum Teil unter 1,75m. Sperrige Gegenstände, große Rucksäcke und Teleskopstöcke sind daher innerhalb der Klamm eher ungeeignet. Gerade im Winter kann es zudem an einigen Passagen etwas dunkel werden, so dass sich eine Taschenlampe anbietet.

Unser Tipp: Auch bei Plus-Graden ist es in der Klamm sehr kalt, da keine oder kaum Sonne hineinscheint. Pullover und Regenjacke schadend daher auch im Sommer nicht.

Weg durch die Partnachklamm

Tunnel in der Partnachklamm

Am Ende der Partnachklamm erwartet uns ein wundervoller Blick auf Reintal und Wettersteingebirge. Hier sollte man kurz rasten, um die Eindrücke der Klamm zu verarbeiten und die Aussicht genießen. Von dort an bieten sich verschiedene Möglichkeiten, die Tour beliebig zu erweitern. Wir entschieden uns für den Aufstieg zur Partnachalm (über 2 Brücken etwa 30min bis zur Alm), die für seine Hornschlittenrennstrecke bekannt ist. Es gibt auch einen Schlittenverleih.

Landschaft außerhalb der Partnachklamm

Stets dem Weg nach oben folgend und auf der Alm angekommen, machten wir eine kurze Pause, um das Alpenpanorama zu genießen. Der Blick auf das Wettersteingebirge ist von dort sensationell.

Blick von der Partnachalm

Anschließend gingen wir weiter in Richtung Eiserner Steg. Der Weg führt durch den Wald und ist an Wintertagen idyllisch und ruhig. Nach 20-30 Minuten erreichen wir die Brücke, die uns auf die andere Seite führt. Der sogenannte „Eiserne Steg“ lässt einen Blick in die Klamm und in 70 Meter Tiefe zu.

Blick vom eisernen Steg in die Partnachklamm

Da der Weg zum Eingang der Klamm witterungsbedingt gesperrt war, ging es auf der anderen Seite weiter in Richtung Graseck. Der Weg ist ansteigend und schlängelt sich nach oben zur Graseck Alm. Hier gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten wie etwa das Wellnesshotel „Das Graseck“ oder die Almwirtschaft Hanneslabauer. Am Hotel befindet sich die Bergstation der ältesten Kleinkabinenbahn der Welt, der Graseck Bahn. Für 4,- Euro kann man sich nach unten auf den Zubringerweg der Partnachklamm bringen lassen.

Alternativ kann man auch zu Fuß in etwa 15 Minuten über eine geteerte Straße absteigen. Diese mündet dann bei der Talstation der Graseckbahn wieder auf den Zubringer zur Klamm.

Nach 4h endete unsere Tour bei einem leckeren Schweinebraten am Olympia-Haus (inkl. Blick auf die Sprungschanze).

 

Geschrieben von Patrick